OMG! Was haben wir getan?!
Seit 2006 arbeitet kitev in Oberhausen. Beheimatet im Wasserturm des Hauptbahnhofs, realisiert der Verein vielfältige künstlerische Projekte in der Region und darüber hinaus. Im Rahmen von „Ruhr Ding: Territorien“ der Urbanen Künste Ruhr veranstaltet kitev einen zweimonatigen „Tag der offenen Tür“. Dabei präsentiert die Gruppe um Christoph Stark, Agnieszka Wnuczak und Stefan Schroer mit „OMG! Was haben wir getan?!“ eine Ausstellung ihres bisherigen Schaffens und aktueller Projekte und gibt Einblick in die eigene kulturelle Arbeitspraxis. Interessierte Besucher*innen bekommen eine Einführung in die Geschichte und die Arbeit des Kollektivs im Sinne einer Oral History.
Fotos von Henning Rogge / Urbane Künste Ruhr
Kitevs Projekte sind vielfältig: Die Refugees’ Kitchen ist eine von Geflüchteten und Künstler*innen von der Pike auf selbst gebaute mobile Küche, die auf einem Oldtimer von Stadt zu Stadt unterwegs ist und Menschen über das Essen ins Gespräch bringt. Jüngst geriet kitev mit dem Anbringen der Leuchtschrift „VIELFALT ist unsere Heimat“ und „Glück auf!“ auf dem Hochhaus unweit des Hauptbahnhofs bundesweit in die Schlagzeilen. Die vielbeachtete und -diskutierte Kunstinstallation rückte das „Oberhaus“, wie sie es nennen, zurück ins städtische Bewusstsein. Seit über zwei Jahren arbeiten sie an diesem Hochhaus inmitten von Oberhausen. Mit diesem Langzeitprojekt realisiert kitev in Kooperation mit der Eigentümerin Vonovia im Haus einen Klimawandel. Die Aufwertung von einigen leerstehenden Wohnräumen ist damit ebenso gemeint wie die Arbeit mit Alt- und Neumieter*innen im Sinne der geteilten Sorge und Arbeit für die Umgebung. Das Ladenlokal im Untergeschoss „Unterhaus“ hat sich dabei zu einem idealen Ort für Diskurs und Vergemeinschaftung entwickelt. Als kleiner Haus- und Transittreff für Vorbeiziehende und Ankommende ist es zu einem Treffpunkt im Quartier geworden, der Gemeinschaft und Verantwortung kreiert. Schließlich, seit Beginn dieses Jahres, gehört auch die Gründung der „Freien Universität Oberhausen“, einer Universität von unten, aus dem Quartier, für die Stadt und das Revier, zu kitevs langfristigen Vorhaben: als Projekt, welches auf Partizipation der Stadtgesellschaft setzt und engagierte Stadtbewohner*innen einlädt, mit ihrem Wissen und Fähigkeiten selbst Dozent*innen und Projektemacher*innen zu werden, ist es auf mehrere Jahre angelegt.
Die Ausstellung macht zudem den – durch kitev in Eigenregie – umgebauten historischen Wasserturm für Besucher*innen zugänglich. In der obersten Etage befinden sich zwei je 350 Tonnen Wasser fassende historische Wassertanks aus Stahlbeton, die ehemals die Dampflokomotiven der Ruhrindustrie versorgten, und drei 5m große Bahnhofsuhren, die von den Künstler*innen nach jahrelangem Stillstand repariert wurden.
kitev has been working in Oberhausen since 2006. Located in the water tower of the main railway station, the association realizes a variety of artistic projects in the region and beyond. Within the framework of "Ruhr Ding: Territories" of Urbane Künste Ruhr kitev organizes a two-month "Open Day". The group led by Christoph Stark, Agnieszka Wnuczak and Stefan Schroer will present an exhibition – “OMG! What have we done?” – of their work and gives an insight into their own cultural working practice. Interested visitors will get an introduction to the history and work of the collective as oral history.
Kitev's projects are diverse: Refugees' Kitchen is a mobile kitchen built from scratch by refugees and artists who travels transported by an old-timer now from city to city and brings people into conversation through food. Recently, kitev hit the headlines nationwide with the neon lettering "VIELFALT ist unsere Heimat" and "Glück auf!" on the high-rise building not far from the main railway station. The much-noticed and much-discussed art installation brought the "Oberhaus", as they call it, back into consciousness of the city. They have been working on this skyscraper in the middle of Oberhausen for over two years. With this long-term project kitev, in cooperation with the owner Vonovia, is realizing a climate change in the building. This means upgrading of some vacant apartments as well as the work with old and new tenants in the sense of shared care and work for the environment of the building. The former empty shop in the basement "Unterhaus" has developed into an ideal place for discourse and community building. As a small meeting place for people passing by and arriving, it has become an important point in the neighbourhood, creating community and responsibility. Finally, since the beginning of this year, a new long-term project has started. kitev founded the "Free University Oberhausen” (Freie Universität Oberhausen), a bottom-up university, made by the neighbourhood, for the city and the district. The project relies on participation of inhabitants and invites committed city dwellers to become lecturers and to invest their knowledge and skills into small projects, happenings and interventions. The university is planned to last several years.
The exhibition makes also the historic water tower accessible to visitors. The tower was rebuilt by kitev on its own initiative. On the top floor, there are two historic reinforced concrete water tanks, each of them holding 350 tonnes of water, which once supplied the steam locomotives of the Ruhr industry. And there are three 5-metre railway station clocks, which were repaired by the artists, being deadlocked for years.
Ausstellungsort / Location: kitev / Wasserturm im HBF, Willy-Brandt-Platz 1, 46045 Oberhausen
Eröffnung / Opening: 05.05.2019 um 18:00 Uhr
Ausstellungsdauer / Exhibition: 04.05.2019 - 30.06.2019
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo geschlossen, Di, Mi, So 11-18 Uhr, Do, Fr, Sa 11-20 Uhr
Konzept und Künstlerische Leitung / Concept and Artistic Direction: Agnieszka Wnuczak, Christoph Stark
Ausstellungsdesign / Exhibition Design: Demian Wohler und Simon Mellnich
Kontakt / Contact: info@kitev.de
Kitev, Willy-Brandt-Platz 1, 46045 Oberhausen
ein Projekt im Rahmen von
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