26.04.2023

"Inshallah - Stories from the European border"

Film, Input und Gespräch mit den Regisseur*innen und Aktivist*innen von Blindspots

Im April 2023 veranstalteten wir während der 69. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, gemeinsam mit dem Makroscope (Mülheim) und der Oval Office Bar (Bochum) eine Ruhrgebietstour des Films „Inshallah – Stories from the European border“. Die italienischen Künstler*innen und Filmemacher*innen Elisa Scorzelli und Fabio Angelelli sowie Aktivist*innen der Hilfsorganisation Blindspots kamen aus verschiedenen Städten angereist, um den Film zu präsentieren und gleichzeitig über die Situation an den EU-Außengrenzen, vor allem auf der „Balkan-Route“, zu informieren und ins Gespräch zu kommen.

Für die Künstler*innen und Aktivist*innen war es der erste Besuch im Ruhrgebiet und sie trafen in allen drei Städten auf ein interessiertes Publikum. Vor allem in Oberhausen kamen durch das Internationale Kurzfilmfestival noch einige Filmfans hinzu, so dass insgesamt gut 100 Personen erreicht wurden.

Trotz des harten Themas und der traurigen Geschichten über Menschenrechtsverletzungen waren es gelungene Abende, die in den anwesenden Menschen etwas bewegt haben. Auch die Künstler*innen und Aktivist*innen hatten eine interessante Tour durch das Ruhrgebiet, während der sie Einiges über die Orte und Menschen kennen lernten und sich neue Kontakte knüpften.

Wir freuen uns besonders über die städteübergreifende und internationale Zusammenarbeit und hoffen, dass es bald für alle Menschen leichter wird, über Grenzen hinweg zusammenzukommen. Bis dahin rufen wir gerne dazu auf, den Blindspots e.V. bei seiner wichtigen Arbeit zu unterstützen:

Blindspots-Homepage

Film-Trailer

Für Menschen auf der Flucht, die über die bosnisch-kroatische Grenze in die EU gelangen wollen, ist Inshallah („so Gott will“) mehr als eine Redewendung. Es ist ein Hinweis auf die Unsicherheit ihres Lebens, das am seidenen Faden des Schicksals hängt. Denn die EU hält hier, am Ende der Balkanroute, ihre Tore fest verschlossen: Diejenigen, die über die Grenze gehen, werden von der kroatischen Polizei verprügelt und illegal nach Bosnien abgeschoben. Dabei wird ihnen gewaltvoll alles Geld, Handys und Schuhe abgenommen. In Bosnien sitzen sie dann fest - außerhalb von offiziellen Camps, in informellen Unterkünften, Zeltlagern oder verlassenen Gebäuden - und versuchen es immer wieder, bis sie es endlich über die Grenze schaffen. In dem selbstproduzierten Dokumentarfilm kommen Menschen zu Wort, die die Folgen dieser Grenzpolitik am eigenen Leib zu spüren haben. Im anschließenden Input ermöglicht Blindspots einen Einblick in die aktuelle Situation vor Ort. Blindspots unterstützt People on the Move direkt und solidarisch im bosnischen Grenzkanton Una-Sana. Danach gibt es die Möglichkeiten mit den Regisseur*innen und Aktivist*innen ins Gespräch zu kommen und dabei unter anderem kritisch über die eigene Rolle im Grenzregime der EU und weitere Handlungsmöglichkeiten achzudenken.

Der Film (37 Min) wird in den Sprachen Farsi/Englisch mit englischen Untertiteln gezeigt. Die Veranstaltung in Oberhausen wird gefördert durch das @mkw.nrw im Rahmen von @neuekuensteruhr