14.07.2025

Rückblick auf die „Woche der Möglichkeiten“: Leerstand entdecken, Zukunft gestalten

„Leerstand entdecken, Zukunft gestalten“

Drei Tage lang wurde in Alt-Oberhausen erfahrbar, was entstehen kann, wenn Leerstand nicht als Problem, sondern als Potenzial begriffen wird. Bei der Woche der Möglichkeiten vom 24. bis 26. Juni 2025 rückte kitev – Kultur im Turm e. V. gemeinsam mit der Stadt Oberhausen ein bisher weitgehend ungenutztes Gebäude in den Mittelpunkt: den Hochbunker an der Helmholtzstraße 97.

Im Rahmen der von der Stadt Oberhausen beauftragten Machbarkeitsstudie „Leerstand“ wurde der Bunker erstmals auf diese Weise öffentlich zugänglich gemacht – mit Führungen, Ausstellung, Gesprächen, Aktionen und Musik. Ziel war es, mit Verwaltung, Politik, Nachbar:innen und vielen Interessierten ins Gespräch zu kommen: Wie kann dieser besondere Ort in Zukunft genutzt werden? Was braucht die Nachbarschaft? Welche Ideen haben die Menschen vor Ort?

Parallel öffnete der Bunker seine Türen: Bei offenen Führungen durch alle drei Etagen konnten die Besucher:innen einen seltenen Blick in das Innere des Gebäudes werfen. Die Ausstellung „Möglichkeitsraum Bunker – Gestern, Heute, gemeinsame Ideen für morgen“ zeigte erste Visionen für neue Nutzungen – und lud zum Mitdenken ein. Am Ende jeder Führung gab es Raum, um eigene Ideen, Wünsche und Fragen auf einer großen Wand zu hinterlassen – sichtbar, konkret und im Dialog mit anderen.

Die Woche der Möglichkeiten war kein Abschluss, sondern ein Zwischenstand – und zugleich ein Ausblick: Sie hat gezeigt, was möglich ist, wenn Räume geöffnet, Menschen eingeladen und Ideen ernst genommen werden. Ein starkes Signal im Prozess der Machbarkeitsstudie – für eine lebendige, zugängliche und zukunftsfähige Innenstadt.

Dienstag, 24. Juni – der Auftakt war gleichzeitig ein gemeinsamer Kraftakt: Bei der Mitmachaktion „Putz mit!“ wurde das Gelände rund um den Bunker gereinigt – mit Engagement, Musik und viel guter Laune. Begleitet wurde die Aktion vom Sängerbund Gutehoffnungshütte, der mit einem Mix aus Pop, Evergreens und Chorklassikern für musikalische Motivation sorgte.

Mittwoch, 25. Juni – aus dem Hinterhof des Bunkers wurde eine Bühne: Die Band Nakamarra aus Düsseldorf füllte den Raum mit modernen Neo-Soul-, Jazz- und Popklängen. Im Anschluss ging die Energie direkt über in eine offene Jam Session, die – inspiriert vom LEERSTAND-Format am Hauptbahnhof Oberhausen – Musiker:innen, Gäste und Neugierige spontan zusammenbrachte.

Bereits im Vorfeld war auch das bedeutende Hochhaus FK4 (Friedrich-Karl-Straße 4, gegenüber vom Hauptbahnhof Oberhausen) Teil der Woche der Möglichkeiten: Mit einem Concierge-Service im Eingangsbereich und dem FK4-Straßenfest am 21. Juni 2025 wurde der Dialog mit Bewohner:innen und Mieter:innen vor Ort gesucht. Bei Musik und Speisen aus der Refugees’ Kitchen entstanden Gespräche, neue Kontakte – eine erste Basis für den weiteren Austausch.

Im Rahmen des FK4-Straßenfests hat die Freie Uni Oberhausen (FUni) die beiden großen Grünstreifen vor dem Hochhaus neu bepflanzt – und damit einen sichtbaren Beitrag zu einem einladenderen und gepflegteren Umfeld geleistet.